Moch Figuren kopiert die Modeikone Michelle Elie.
Jetzt steht Michelle 53 Mal als Schaufensterfigur im Museum
In einer noch nie dagewesenen Operation hat Moch Figuren die Symbolfigur eines Modelabels eins zu eins abgeformt und in einer Ausstellung präsentiert. Bis zum 3. Januar 2021 stehen im Museum Angewandte Kunst, Frankfurt 53 Kopien von Michelle Elie und zeigen Exponate des impulsiven Modelabels Comme des Garcons.
Wir bei Moch Figuren sind für maßgeschneiderte Figuren bekannt. Solche Schaufensterpuppen entwickelten unsere Designer und Bildhauer in unserem Studio in Köln regelmäßig in Zusammenarbeit mit dem Modekunden, Merchandiser oder Fashion Designer. Dieses Mal waren unser Auftraggeber die Kuratoren des Frankfurter Museums sowie Michelle Elie selbst.
Im Schaffungsprozess dieser Mannequins hat uns die lebensfrohe Michelle stets aufgesucht und uns in unserer Zusammenarbeit erheitert. Die Bilder unten dokumentieren die Gespanntheit und die Freude über das gelungene Werk.
Die im Museum ausgestellten Teile sind diejenigen Modelle, die Michelle in ihrer Karriere auf den internationalen Modesalons vorgeführt hat und dabei sammelt. Dabei entstand eine umfangreiche Galerie von auffälligen bis provozierenden Stücken, oft Unikaten.So wie sich die Kollektion gegen gesellschaftliche Normen positioniert, so ungewöhnlich war das Vorhaben, die Protagonistin Michelle von Moch nachzubilden und diese Schaufensterpuppen im Kölner Betrieb von Moch produzieren zu lassen.
Wir sind stolz auf dieses einzigartige Projekt, das in der Museums- und Modewelt seinesgleichen sucht.
Genauso beflügelt es uns, dass die Ausstellung in dem großartigen und architektonisch wertvollen Museumsbau des MAK Frankfurt unmittelbar am Ufer des Mains stattfindet.
Michelle: Diese Mode gehört zu mir
Kleidung wird durch kulturellen Kontext zu Mode. „Ich bin überzeugt, dass es für jedes Kleid den richtigen Anlass gibt und dass man es eben dann trägt, wenn man das Gefühl hat, es tragen zu müssen. Ich verlasse mich immer auf mein Bauchgefühl.“ – Michelle Elie trägt ihre Comme des Garçons Looks mit Mut, fällt auf und positioniert sich damit klar gegen gesellschaftliche Normen.
Kleidung wird durch kulturellen Kontext zu Mode
Die japanische Designerin Rei Kawakubo gründete 1969 ihr Modelabel Commes des Garçons (deutsch: Wie die Jungen). Bis heute geht es ihr nicht darum zu gefallen, sondern spielerisch und lustvoll den männlichen, durch westliche Schönheitsideale gelenkten Blick zu stören. Konventionen der Schnittkunst bricht Kawakubo durch Dekonstruktion, Verschiebung, Zerstörung und Ausbuchtungen ohne Rücksicht auf Körperformen. Trägerinnen eignen sich die Kleidobjekte an, bringen sie in ihren je eigenen Kontexten zum Leben, nicht ohne Aufsehen. CdG widerspricht der Norm, fällt auf und provoziert nicht selten.
Die Designerin und Mode-Ikone Michelle Elie liebt, sammelt und lebt Kawakubos Entwürfe leidenschaftlich – auf den internationalen Fashionweeks, die sie regelmäßig besucht, und in ihrem Kölner Alltag. Das Museum Angewandte Kunst zeigt Elies Sammlung auf Schaufensterpuppen und lässt sie selbst die Geschichten der jeweiligen Stücke erzählen: Vom Moment der Entdeckung, über den Erwerb, bis hin zum Erleben auf dem eigenen Körper und den unterschiedlichsten Reaktionen, die das Tragen bei anderen provoziert. „Life doesn’t frighten me“, sagt die gebürtige Haitianerin, und tatsächlich gehört Mut dazu, Kawakubo zu tragen und sich damit klar gegen gesellschaftliche Normen zu positionieren. Als schwarze Frau in einer weißen Mehrheitsgesellschaft mit ihren entsprechenden Vorstellungen von Schönheit, trotzt Elie bereits durch ihr bloßes Sein jeder Norm. Mit Comme des Garçons am Leib, überspitzt sie ihre Körpererfahrungen selbstbewusst und fordert damit Betrachter*innen heraus, ihr je eigenes Körpererleben zu reflektieren.
Museum Angewandte Kunst, Frankfurt